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Wildfeld:
Mitten in den Eisenerzer Alpen
Wildfeld Abbildung 1
Abb. 1

Umgeben von bei Bergsteigern so beliebten Gipfeln wie Kaiserschild (2.084 m) und Hochkogel (2.105 m) im Norden, Eisenerzer Reichenstein (2.165 m) im Osten, Gößeck (2.214 m) im Süden und Zeiritzkampel (2.125 m) im Westen befindet sich mitten in den Eisenerzer Alpen ein Bergstock mit gleich mehreren, sehr unterschiedlichen Gipfeln. Drei davon, der spitz nach oben verlaufende und steinige Stadelstein (2.070 m), die sanfte Graskuppe des Speikkogels (2.040 m) und das Gipfelziel unseres nachfolgenden Wandertipps, das über ein großflächiges, fast ebenes Plateau verfügende Wildfeld (2.043 m, Abb. 1), werden gerne bei einer von der Eisenerzer Ramsau startenden Tour gemeinsam bestiegen. Unser Ausgangspunkt liegt südlich dieses Dreigestirns nahe des Talschlusses des Langer Teichen Grabens. Um dorthin zu kommen, muss man entweder einen langen Anmarsch vom Ort Kalwang im Liesingtal auf sich nehmen oder auf einer leicht holprigen Forststraße rund 9,0 km taleinwärts fahren. Vom letzten Parkplatz (ca. 1.185 m) vor einem meist geschlossenen Schranken starten wir unsere häufig steile, im oberen Bereich auch etwas herausfordernde Wanderung.

Auf der nun für die Weiterfahrt gesperrten Forststraße bewegen wir uns zu Beginn – mit einem ersten Blick zu unserem Gipfelziel (Abb. 2) – im offenen Gelände Richtung Nordosten. Nach knapp über 5 Minuten wechseln wir bei einer Serpentine auf einen geradeaus führenden Waldsteig. Links neben dem Langteichenbach und stetig ansteigend queren wir einige kleine Bachläufe. Nach ungefähr 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt queren wir dann – erneut im offenen Gelände – nochmals unsere Forststraße. Kurz steil auf der vor uns liegenden, großflächigen Lichtung (Abb. 3) aufsteigend, wendet sich unser Steig nach links und führt jetzt abwechselnd im offenen Gelände und im Wald – fast bequem – in langgezogenen Serpentinen aufwärts. Dabei genießt man regelmäßig schöne Blicke hoch hinauf zum Wildfeld (Abb. 4). Dann wendet sich unser durchwegs gut markierter und gut begehbarer Steig Richtung Norden bergwärts und wir müssen eine Steilstufe meistern. Nach ca. 90–95 Minuten vom Ausgangspunkt nähern wir uns unserem ersten Zwischenziel, dem Teicheneggsattel (1.690 m, Abb. 5).

Hier treffen mehrere Wege zusammen. Man könnte geradeaus in kaum mehr als 10–15 Minuten zur in den Sommermonaten bewirtschafteten Hütte auf der Teicheneggalm (1.575 m) absteigen. Oder man wandert in knapp über 30 Minuten steil hinauf auf den links von uns liegenden Kragelschinken (1.845 m, Abb. 6), von dem man eine prächtige Aussicht genießt. Wir aber halten uns rechts Richtung Osten und marschieren auf einem bequemen Steig auf dem Kamm kurz bergauf unserem Gipfelziel entgegen. Danach geht es in einem leichten Auf und Ab – vor uns wird das Wildfeld (Abb. 7) erneut sichtbar – zur nächsten Weggabelung (1.720 m), bei der von links ein weiterer Steig von der Teicheneggalm auf unseren Weg stößt. Ab hier wird es wieder um einiges steiler und wir nähern uns nun endgültig oberhalb der Waldgrenze – zwei Steilstufen überwindend – den Felsen am Nordwestrand des Wildfelds (Abb. 8). Links von uns genießen wir Richtung Norden (Abb. 9) einen prachtvollen Blick zum Kaiserschild und zum Hochkogel.

Unser Steig wendet sich unterhalb der Felsen nach rechts und quert die steilen Wiesenhänge unseres Gipfelziels. Spätestens dabei benötigt man auf dem häufig recht schmalen, einmal etwas steinigen Steig Trittsicherheit und Schwindelfreiheit! Dann wendet sich der Steig bergwärts (Abb. 10) und führt mit kleinen Serpentinen eine größere Steilstufe überwindend aufwärts. Oben angekommen, ändert sich der Landschaftscharakter: Man steht am Nordwestende des großflächigen, fast flachen Gipfelplateaus (Abb. 11). Wir wandern noch rund 10 Minuten Richtung Südwesten zu einer Weggabelung – links geht’s abwärts über Wiesengelände zum Speikkogel und zum Stadelstein – und mit wenigen Schritten zum kleinen Gipfelkreuz des Wildfelds (Abb. 12), das wir nach ungefähr 3,0–3¼ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir über 850 Hm bewältigt haben, erreichen.

Man sollte sich unbedingt genügend Zeit nehmen, um den großartigen Rundblick zu genießen. Besonders nett ist der Blick über die Wiesen Richtung Nordosten (Abb. 13) zum nahen Speikkogel und zum Stadelstein mit dem Eisenerzer Reichenstein und dem Hochschwabgebiet im Hintergrund. Richtung Südosten (Abb. 14) erblicken wir die massive Berggestalt des höchsten Gipfels der Eisenerzer Alpen, des Gößecks. Richtung Südwesten (Abb. 15) kann man weit unter uns hinter einem zweiten, auf einem Felsen platzierten Kreuz den Langer Teichen Graben mit den Niederen Tauern im Hintergrund sowie den Zeiritzkampel erkennen. Und schlussendlich Richtung Nordwesten (Abb. 16) reicht der Blick über das Gipfelplateau bis zu den felsigen Gesäusebergen.

Für uns geht es über das Gipfelplateau – verbunden mit einem tollen Blick nach Norden (Abb. 17) – auf dem Aufstiegsweg zurück bis zur steilen Geländekante. Beim nun folgenden steilen Abstieg und der Hangquerung danach – stets mit Traumblicken Richtung Süden (Abb. 18) und Westen (Abb. 19) verbunden – sollte man auf jeden Fall gut aufpassen. Im Anschluss geht es steil abwärts Richtung Nordwesten (Abb. 20), dem Teicheneggsattel und dem Kragelschinken entgegen. Nach etwa 55–60 Minuten vom Gipfel des Wildfelds gelangt man wieder zum Sattel. Für einen Abstecher zur Teicheneggalm (Abb. 21) muss man von hier hin und retour ungefähr 30–35 Minuten (ca. + 115 Hm) einplanen.

Wir halten uns auf dem Teicheneggsattel links und steigen Richtung Süden (Abb. 22) zuerst steil, dann auf dem Serpentinenweg bequem und zum Schluss im offenen Gelände kurz wieder etwas steiler zur Forststraßen-Querung ab. Speziell im letzten Teil dorthin genießen wir nochmals den Traumblick zum Wildfeld (Abb. 23). Entweder geradeaus auf dem Aufstiegsweg oberhalb bzw. entlang des Langerteichenbachs oder rechts haltend auf der Forststraße mit einer langgezogenen Serpentine – nur um wenige Minuten länger, dafür aber bequemer – kehren wir mit einem letzten Blick zu den Niederen Tauern Richtung Südwesten (Abb. 24) zu unserem Ausgangspunkt zurück, den wir vom Wildfeld nach ungefähr 2,0–2¼ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Vom letzten Parkplatz am Talschluss des Langer Teichen Grabens über den Teicheneggsattel auf das Wildfeld mit kleineren Gegensteigungen auf dem Kamm zwischen Kragelschinken und Wildfeld knapp 900 Hm in ungefähr 3,0–3¼ Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Aufstiegsweg in etwa 2,0–2¼ Stunden (Abstieg). Für einen Abstecher vom Teicheneggsattel zur Teicheneggalm muss man hin und retour ungefähr 30–35 Minuten (ca. + 115 Hm) einplanen.
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Längere, technisch unschwierige, teilweise sehr steile Tour kurz auf einer Forststraße, auf Waldsteigen und Wiesenpfaden zwischen Teicheneggsattel und dem Gipfel des Wildfelds.
Highlights:
Rundblick vom Wildfeld und beeindruckende Blicke an vielen Stellen unterwegs in die faszinierende Bergwelt der Eisenerzer Alpen, zu den Niederen Tauern, zum Gesäuse und zur Hochschwabregion
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 9 bis zur Abfahrt Kalwang und von dort geradeaus Richtung Norden in den kleinen Ort und vorbei am Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr in den Teichen Graben fahren. Ab dem Ortsende (ca. 2,0 km von der Autobahnabfahrt) auf einer nur mäßig ansteigenden, etwas holprigen Schotterstraße bis zu einer Straßenteilung (ca. 3,0 km von der Autobahnabfahrt), bei der man rechts in den Langer Teichen Graben abbiegt. Vorbei an exakt vorgegebenen Parkplätzen fährt man ca. 9,0 km bis zum letzten Parkplatz vor dem Schranken am Talschluss. Dieser Parkplatz kann aber an sonnigen Sommerwochenenden schon früh voll belegt sein.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Teicheneggalm mit Umweg, GH in Kalwang
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°49‘07‘‘/47°28‘32‘‘
Rechtswert (UTM): 486339 (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5258036 (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4215
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