Hochstadelberg/Anna Alm:
Dem Ötscher so nahe!
Egal, aus welcher Himmelsrichtung man sich dem Ötscher (1.893 m) nähert, der gerne auch als Fudschijama Niederösterreichs bezeichnet wird, man wird begeistert sein von seiner mächtigen, weithin sichtbaren Berggestalt. Besonders nahe ist man ihm auf dem Gipfel des nachfolgenden Wandertipps, des 1.285 m hohen Hochstadelbergs (Abb. 1). Der Blick von dessen Gipfelkreuz ist auch deshalb besonders eindrucksvoll, da man zur felsigen Ostseite des Ötschers blickt, auf der man über den Rauhen Kamm zum Gipfel aufsteigen kann. Nach dem Besuch auf dem Hochstadelberg wandern wir noch weiter zur Anna Alm (1.300 m), einer beliebten Einkehrmöglichkeit unweit des Gipfels des Hennestecks (1.334 m), von der man mit einem Sessellift oder – so wie wir – über einen steilen Weg zum Ausgangspunkt zurückkehren kann. Bei unserer Wanderung sind wir unterwegs auf dem Westteil des „Herzerlweges“, eines viel begangenen Rundwegs über die Hennesteck-Südhänge in Form eines Herzens.
Ausgangspunkt unserer Tour ist die Abzweigung bei Km 54,0 von der Bundesstraße B 20 (ca. 910 m) zu den Parkplätzen des Skigebietes Annaberg. Wir gehen unterhalb des JUFA-Hotels (Abb. 2) vorbei am gebührenpflichtigen Parkplatz P 2 und einigen Autoabstellplätzen, die außerhalb der Skisaison gratis benützt werden können. Auf einer asphaltierten, markierten Zufahrtsstraße geht es dann Richtung Norden abwärts ins Skizentrum Annaberg mit einigen Liftanlagen und – wir halten uns links – in einen Graben, der vom kleinen Tannbach durchflossen wird. Bei der Brücke über den Bach (ca. 880 m) neben einem Wohnhaus (Abb. 3) haben wir den tiefsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Nun geht es erstmals aufwärts und wir erreichen nach ungefähr 5–10 Minuten vom Ausgangspunkt offenes Gelände (492 m). Von einer links neben dem Weg etwas erhöht stehenden Rastbank hat man Richtung Norden (Abb. 4) einen schönen Blick hinauf zur Bergstation eines Sessellifts, zur daneben stehenden Anna Alm und den vielen Skipisten, die vom Hennesteck talwärts führen. Dabei sieht man, dass am Ende unserer Tour ein recht steiler Abstieg auf uns wartet.
Außerdem befinden wir uns hier bereits auf dem mit roten Herzen markierten „Herzerlweg“ (Abb. 5). Leicht nach links versetzt, setzen wir rechts abbiegend unsere Tour fort. Wir gelangen ins Waldgelände, wo wir links die asphaltierte Straße verlassen. Entweder auf dem breiten Forstweg oder auf dem markierten Steig, der nach kurzer Zeit wieder in den Forstweg mündet, geht es nun steil bergauf. Nach rund 10–15 Minuten vom Ausgangspunkt biegen wir bei einer beschilderten Weggabelung links Richtung Westen (Schild: „Wastl am Wald“) ab. Auf einem Waldsteig – zuerst fast eben – geht es dann mit einer Rechtswendung steil hinauf erneut in offenes Gelände. Mit ein paar Schritten am Waldrand gelangen wir auf eine ebene Fläche, von der Richtung Westen (Abb. 6) erstmals hinter dem Hof Karnreit (ca. 970 m) der Ötscher sichtbar wird. Bei der Weggabelung direkt vor dem Hof halten wir uns rechts und wandern gemütlich aufsteigend auf einem breiten Forstweg weiter Richtung Westen. Nach einer Serpentine verlassen wir links den Forstweg und wandern auf einem Steig mäßig steil aufwärts, bis wir nach ein paar Minuten wieder auf die von uns verlassene Forststraße treffen, in die wir links einbiegen. Dann erreichen wir in einem leichten Bergauf und Bergab die Wiesen der Spindelhofalm (Abb. 7), wo unsere Forststraße zuerst in einen Wiesenpfad und danach in einen Steig übergeht. Nach einem weiteren kurzen Abwärtsstück mündet dieser in eine querende Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Etwas steiler geht es jetzt bergauf – links von uns werden erstmals die steilen, bewaldeten Osthänge des Hochstadelbergs (Abb. 8) sichtbar – und wir erreichen nach ungefähr 70–75 Minuten eine Straßengabelung (ca. 1.130 m), bei der wir geradeaus den „Herzerlweg“ für unseren Abstecher zum Gipfel des Hochstadelbergs vorübergehend verlassen.
Minimal geht es abwärts, dann biegen wir nach kurzer Zeit links von der Forststraße ab und gehen in knapp 5 Minuten weiter abwärts zum Nordende einer größeren, links von uns liegenden Lichtung (ca. 1.115 m). Jetzt marschieren wir erneut Richtung Westen und unser Steig beginnt wieder anzusteigen. Nach Querung einer Lichtung mit einer Serpentine zweigt links Richtung Südwesten ein zwar unmarkierter, aber gut sichtbarer Waldsteig, in den wir einbiegen, vom markierten Weg zum „Wastl am Wald“ ab. Zuerst etwas steiler, dann kurz fast eben und dann eine Steilstufe überwindend, öffnet sich nun auf einem schmalen, ebenen Waldkamm der Blick Richtung Norden (Abb. 9), unter anderem zum Eisenstein (1.185 m) und zum Alpenvorland. Von hier weiterhin kontinuierlich, nicht allzu steil ansteigend erreichen wir den im Wald liegenden, nur mit einem Grenzstein gekennzeichneten Ostgipfel (1.280 m) des Hochstadelbergs. Wir betreten eine Wiese, wenden uns nach rechts Richtung Westen (Abb. 10) und wandern über diese zuerst ein wenig bergab und dann kurz ansteigend zur Gipfelwiese und zum Gipfelkreuz des Hochstadelbergs (Abb. 11), das auf dem Westgipfel steht. Für die bisherige Tour, bei der wir mit Gegensteigungen etwa 450 Hm gemeistert haben, benötigt man vom Ausgangspunkt rund 2,0–2¼ Stunden bzw. von der Abzweigung vom markierten Weg zum „Wastl am Wald“ ungefähr 35–40 Minuten.
Vom Gipfelkreuz hat man einen sehr schönen Blick auf die niederösterreichisch-steirischen Alpen vom Schneeberg (2.076 m) im Südosten (Abb. 12) über das Mariazeller Land im Süden (Abb. 13) bis zum alles überragenden Ötscher im Westen (Abb. 14).
Für uns geht es auf dem Aufstiegsweg zuerst über die Wiese (Abb. 15) und dann im Wald in etwa 20–25 Minuten zurück zum markierten Weg, in den wir rechts einbiegen. Auf der von uns danach zu querenden Lichtung sieht man sehr deutlich die nun von uns zu bezwingenden Waldhänge (Abb. 16), um zur Anna Alm zu gelangen. Nach rund 40–45 Minuten vom Hochstadelberg biegen wir bei der Forststraßengabelung links wieder auf den „Herzerlweg“ ab. Etwas steiler auf diesem Richtung Osten aufsteigend, biegen wir nach rund 10–15 Minuten und kurz nach einer Weggabelung, bei der wir uns geradeaus halten, rechts auf einen Steig ab. Ein paar Schritte ein wenig steiler, dann geht es auf diesem – längere Zeit von Sträuchern umgeben – angenehm steil aufwärts. Im sich öffnenden Gelände wird vor uns der Gipfelaufbau des Hennestecks (Abb. 17) sichtbar. Nach rund 30–35 Minuten wieder auf dem „Herzerlweg“ unterwegs, gelangen wir jetzt auf einen Kamm: Hier sollte man sich kurz umdrehen, um Richtung Westen (Abb. 18) rechts neben dem Ötscher nochmals den Hochstadelberg zu sehen. Mit wenigen flachen Schritten stehen wir dann nach ungefähr 70–75 Minuten von unserem ersten Gipfelziel, in denen wir weitere rund 200 Hm bewältigt haben, vor der Anna Alm (Abb. 19).
Von ihrer Terrasse genießt man Richtung Süden (Abb. 20) einen weiteren großartigen Alpenblick. Tief unter uns erblicken wir unseren Ausgangspunkt, zu dem wir jetzt zurückkehren. Zu Beginn auf dem breiten Kammweg Richtung Osten geht es vorbei an der Bergstation des Sessellifts (Abb. 21) und dann mäßig steil abwärts zu einer Wegkreuzung. Wir wandern kurz geradeaus weiter und biegen – den „Herzerlweg“ nochmals verlassend – nach kaum mehr als 5 Minuten von der Anna Alm rechts Richtung Süden in den markierten und mit „Direktweg zum Liftparkplatz“ beschilderten Waldsteig ein. Bleibt man noch kurz auf dem „Herzerlweg“ kann man einen kurzen Abstecher zu einem schön gelegenen Speicherteich (Abb. 22) machen, den man auf einem Weg auch umrunden kann. Wieder retour bei der Abzweigung zum „Direktweg zum Liftparkplatz“ geht dieser steil abwärts nach einer Serpentine und einer Sandstraßen-Querung in einen breiteren Schotterweg über. Man muss aufpassen, dass man auf dem teilweise sehr steilen Weg nicht ins Rutschen kommt. Im nun offenen Gelände (Abb. 23) Skipisten und auch die Lifttrasse querend geht es flott für uns abwärts. Nach einer rechts beschilderten Abzweigung, bei der wir in einen weniger breiten Weg einbiegen, wird es nochmals kurz sehr steil. Dann geht es im Wald etwas gemütlicher zu jener Weggabelung, wo wir beim Aufstieg Richtung „Wastl am Wald“ abgebogen sind. Bis hierher haben wir von der Anna Alm rund 40–45 Minuten benötigt.
Wir wandern – jetzt kurz erneut auf dem „Herzerlweg“ – weiter abwärts in den Graben mit dem Tannbach und von diesem vorbei am Skizentrum (Abb. 24) hinauf zum Ausgangspunkt beim JUFA-Hotel. Für den steilen Abstieg von der Anna Alm benötigt man ungefähr 55–60 Minuten. Nach der Wanderung lohnt ein Besuch des etwas höher, Richtung St. Pölten liegenden Wallfahrtsorts Annaberg (Abb. 25). Noch ein weiterer Tipp: einen sehr schönen Ötscher-Blick (Abb. 26) genießt man vom kleinen Weiler Joachimsberg, der sich etwas erhöht westlich von Annaberg befindet.
Geogr. Länge/Breite: 15°21‘55‘‘/47°52‘28‘‘
Rechtswert (UTM): 527321 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5302417 m (Zone: 33 N)