Wandertipps > Salzburg > Marienköpfl/Mariannenkopf
Marienköpfl/Mariannenkopf:
Eindrucksvoller Blick zum Eibensee
Marienköpfl/Mariannenkopf Abbildung 1
Abb. 1

Der nachfolgende Wandertipp führt uns in die Höllkargruppe (Abb. 1), eine Untergruppe im Nordwesten der Salzkammergutberge im Dreiseeneck Fuschlsee-Wolfgangsee-Mondsee. Wir besteigen aber nicht einen der vier bekannten, von der Autobahnstation Mondsee bestens zu sehenden Gipfel, Schober (1.328 m), Schatzwand (1.264 m), Drachenwand (1.176 m) und Almkogel (1.030 m), sondern südlich davon das Marienköpfl (1.074 m), das auf manchen Plänen auch als Mariannenkopf bezeichnet wird. Am Fuße dieses eher unscheinbaren Berges liegt der Eibensee (952 m), den man besonders eindrucksvoll vom auf einem Felsen stehenden Gipfelkreuz bewundern kann – der absolute Höhepunkt dieser Rundtour.

Der Ausgangspunkt dieser Rundwanderung befindet sich bei der „Kleiner Kapelle“ (735 m, Abb. 2), die am Waldrand direkt neben der stark befahrenen Bundesstraße B 158, auf der man von Salzburg kommend ins oberösterreichische Seengebiet fahren kann, steht. Etwas unterhalb – in Richtung St. Gilgen – von dieser gibt es auch einen kleinen Parkplatz. Auf dem links von der Kapelle beginnenden, markierten Waldsteig, der zwar zu Beginn recht breit ist, aber zunehmend steiler und steiniger wird, wandern wir links von einem kleinen Bach Richtung Nordosten. Nach rund 15 Minuten weicht man einer Steilstufe leicht nach links versetzt aus. Weitere 15–20 Minuten später kommt man zu einer Weggabelung: geradeaus zwar bequemer, aber um einiges länger geht es nach einem schmäleren Verbindungsstück über eine Forststraße zum Eibensee. Wir aber biegen links ab und verwenden den immer steiler werdenden Steig – kurz auch mit Holzstufen unterstützt – für unseren weiteren Aufstieg. Hat es stärker geregnet, dann können einige, etwas lehmige Wegstellen auch rutschig werden. Kurz nach der Querung eines Forstweges – zu dem wir nach wenigen Schritten wieder gelangen – öffnet sich das Gelände und man erreicht rund 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt einen Sattel (ca. 1.020 m, Abb. 3).

Wir verbleiben nun – uns rechts haltend – auf dem Forstweg, der nach ein paar flachen Metern wieder an Höhe verliert. Auf diesem Wegstück ist – noch etwas verdeckt – unser Gipfelziel erstmals Richtung Nordosten vor uns sichtbar. Etwa 5 Minuten vom Sattel biegen wir rechts vom jetzt breiten Forstweg ab und steigen – teilweise recht steil – auf einem Steig in knapp 10 Minuten zum Eibensee ab, zu dem wir rund 60–65 Minuten vom Ausgangspunkt gelangen. Der kleine Bergsee (Abb. 4) liegt äußerst idyllisch, von Gipfeln umgeben, in einem Talkessel. Wir halten uns rechts und gehen auf einem Steig in einem leichten Auf und Ab entlang des Ostufers weiter Richtung Norden. Immer wieder laden Aussichtspunkte dazu ein, zu verweilen und die Schönheit dieses Ortes zu bewundern (Abb. 5).

Hat man das Nordostufer des Eibensees erreicht, beginnt unser Weg wieder leicht anzusteigen. Bald schon gelangen wir zu einer querenden Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Nach einer Serpentine geht es steil aufwärts. Ortskundige können hier rechts auf einen schmalen, unmarkierten Waldpfad abbiegen und etwas Wegzeit beim Aufstieg auf das Marienköpfl sparen. Bleibt man auf der Forststraße, wandert man in einem weiten Rechtsbogen um unser Gipfelziel herum – eine links abzweigende Forststraße ignorierend –, bis nach ca. 20–25 Minuten von jenem Punkt, bei dem wir am Südufer auf den Eibensee gestoßen sind, rechts ein beschilderter Waldsteig abzweigt. Kurz nochmals Richtung Westen etwas ansteigend, muss zuletzt eine bewaldete Steilstufe (Abb. 6) überwunden werden, dann steht man nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir mit dem Abwärtsstück kurz vor dem Eibensee bereits etwas über 400 Hm gemeistert haben, vor dem kleinen Gipfelkreuz des Marienköpfls (Abb. 7).

Großartig ist der Blick etwas über 120 Hm abwärts zum Eibensee (Abb. 8), dahinter befindet sich uns gegenüber Richtung Westen der leicht felsdurchsetzte Eibenseekopf (1.205 m), links von diesem in Richtung Südwesten schon etwas weiter entfernt der pyramidenförmige Gipfel des Faistenauer Schafbergs (1.559 m). Richtung Nordwesten (Abb. 9) blickt man zum Schober und zur felsigen Schatzwand. Im Norden sehen wir links hinter dem nahen Plomberg (1.105 m) zwei Gipfel der Drachenwand, die aber von der Südseite nicht annähernd so spektakulär sind wie vom Mondsee ausgesehen. Und schlussendlich Richtung Nordosten (Abb. 10) reicht der Blick über die von uns zum Aufstieg verwendete Forststraße bis zu den Bergen am Nordufer des Mondsees.

Um unsere Rundwanderung fortzusetzen und auch zum höchsten Punkt zu gelangen, geht es zuerst – vorsichtig – in wenigen Minuten wieder steil abwärts zur querenden Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Nicht allzu steil wandern wir auf dieser mit einem Linksbogen hinauf zu einer Straßenteilung. Links könnte man fast ausschließlich auf einer Forststraße in rund einer Stunde zum aussichtsreichen Almkogel marschieren. Wir halten uns rechts und erreichen nach etwa 15 Minuten vom Gipfelkreuz des Marienköpfls auf einem Waldsattel mit rund 1.100 m den höchsten Punkt unserer Rundtour. Es sei denn, man verlässt rechts auf einem Waldweg den Sattel und steigt in kaum mehr als 3–4 Minuten in einem Linksbogen noch weiter hinauf auf eine sehr schön gelegene Bergwiese (ca. 1.125 m, Abb. 11), von der man unter anderem Richtung Südosten (Abb. 12) den Wolfgangsee mit dem vergletscherten Dachsteinmassiv (2.995 m) im Hintergrund sehr schön erkennen kann.

Wieder zurück zur Forststraße, in die wir rechts einbiegen, geht es nun in rund 10 Minuten Richtung Südwesten gemütlich absteigend zu einer markierten Abzweigung. Auf dem Weg dorthin genießt man nochmals den schönen Blick zum Wolfgangsee mit dem Dachstein bzw. Richtung Osten zum nahen und besonders markanten Schafberg (1.782 m, Abb. 13). Kurz vor der Abzweigung, bei der man rechts über den schmalen Verbindungsweg zu dem Steig, auf dem wir zum Eibensee aufgestiegen sind, absteigen kann, erblickt man Richtung Südwesten (Abb. 14) nochmals den Faistenauer Schafberg und links dahinter die Berchtesgadener Alpen. Über den Verbindungsweg und den steilen Steig wäre man zwar um vieles schneller (Zeitersparnis: ca. 25–30 Minuten) wieder beim Ausgangspunkt, wir empfehlen aber, sich links zu halten und auf der sich Richtung Osten fortsetzenden, ebenfalls durchwegs markierten Forststraße zu verbleiben: Erstens ist das viel gemütlicher und zweitens warten noch einige schöne Ausblicke auf uns.

Ein gleich links abzweigender Forstweg wird von uns ignoriert. Nachdem man bei einem Schranken vorbeigekommen ist, erblickt man links von uns Richtung Norden den bewaldeten Höllkar (1.169 m, Abb. 15), nach dem dieser Teil der Salzkammergutberge benannt ist. Rund 15 Minuten von der Abzweigung des Verbindungswegs genießt man bei einer weiteren Abzweigung, die von uns ignoriert wird, vielleicht den schönsten Blick unserer Rundwanderung: Richtung Osten (Abb. 16) sind der Schafberg, der östliche Teil des Mondsees sowie an diesen anschließend der Südteil des Attersees und im Hintergrund Gipfel des Höllengebirges zu sehen. Mit einer Mini-Gegensteigung wendet sich unsere markierte Forststraße langsam rechts Richtung Süden und führt uns nahe zum felsigen Obenauerstein (1.027 m), an dem wir fast eben rechts vorbeiwandern. Wieder Richtung Südwesten absteigend, erfreut man sich im nächsten Teil unserer Wanderung an grandiosen Alpenblicken Richtung Süden (Abb. 17) – unter anderem zum Zwölferhorn (1.522 m). Nach einer markierten Abzweigung, bei der man links nach St. Gilgen absteigen könnte, unterstützen Serpentinen unseren weiteren Abstieg. Rund 1,0–1¼ Stunden vom höchsten Punkt unserer Tour erreichen wir beim Parkplatz knapp unterhalb der „Kleiner Kapelle“ wieder unseren Ausgangspunkt bei der Bundesstraße B 158 (Abb. 18).

HM/Zeit:
Von der „Kleiner Kapelle“ am Rand der B 158 über den Steig zum Eibensee, weiter auf das Marienköpfl und von dort zum höchsten Punkt auf der Wiese knapp oberhalb des Waldsattels mit einigen Gegensteigungen etwas über 500 Hm in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg bis zum höchsten Punkt) bzw. über die Forststraße in ca. 1,0–1¼ Stunden (Abstieg). Bei Verwendung des Verbindungswegs und des Steigs erspart man sich beim Abstieg etwa 25–30 Minuten.
Zeitraum:
Ende März–Mitte November
Anforderungen:
Kurze, beim Aufstieg teilweise steile und steinige, aber technisch unschwierige Tour auf Forststraßen und Steigen. Bei der Gipfelbesteigung des Marienköpfls ist eine kurze steile Passage zu bewältigen.
Highlights:
Ausblick vom Gipfel des Marienköpfls und beim Abstieg auf der Forststraße auch an vielen Stellen unterwegs in die uns umgebende Berg- und Seenwelt; der idyllisch in einem schmalen Kessel gelegene Eibensee
Anfahrt:
Auf der A 1 (Westautobahn) bis zur Ausfahrt Thalgau fahren, weiter Richtung Süden ca. 8 km bis nach Hof bei Salzburg, links auf die Bundesstraße B 158 Richtung Osten nach St. Gilgen abbiegen. Ungefähr bei Km 24,6 steht gleich nach der „Kleiner Kapelle“ ein kleiner Parkplatz zur Verfügung. Jeweils rund 500 m vor bzw. nach der „Kleiner Kapelle“ gibt es eine Bushaltestelle.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Gasthäuser in Fuschl am See bzw. in St. Gilgen
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°20‘24‘‘/47°47‘13‘‘
Rechtswert (UTM): 375655 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5293953 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3211
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: