Kulmspitze:
Neue Attraktion im Mondseeland


Seit 2019 gibt es auf dem höchsten Punkt der nördlich des Mondsees verlaufenden bewaldeten Bergkette (Abb. 1), dem Gipfel der Kulmspitze (1.095 m), mit einer knapp 30 m hohen hölzernen Aussichtswarte eine neue Attraktion. Der Rundblick ist großartig und von einem vom Ort Mondsee erreichbaren, extra dafür angelegten Parkplatz wandern nun viele Bergwanderer auf einem ebenfalls neu angelegten Wegenetz, um den großartigen See- und Alpenblick zu genießen. Auf den meisten – analogen und auch digitalen – Plänen sind die neuen Wege und Forststraßen leider noch nicht eingezeichnet, was unter Umständen für Verwirrung sorgen kann!
Wir wählen für den nachfolgenden Wandertipp als alternativen Ausgangspunkt den nordöstlich der Kulmspitze gelegenen Ort Oberwang, den man schnell und einfach mit dem Autobus und über eine eigene Autobahnabfahrt der Westautobahn erreichen kann. Gleich links von der örtlichen Pfarrkirche (573 m, Abb. 2), von der man unser Gipfelziel samt Holzturm bereits gut sehen kann, starten wir beim Kriegerdenkmal (Abb. 3) unsere Tour. Auf der links vom Denkmal beginnenden, asphaltierten, mit gelben Wanderwegweisern beschilderten und nach Mondsee führenden Ortsstraße wandern wir etwa 5 Minuten leicht abwärts Richtung Südwesten zum Ortsende von Oberwang (Abb. 4), wo wir auf dem niedrigsten Punkt (ca. 563 m) unserer Wanderung die Wangauer Ache über eine Brücke queren. Gleich danach zweigt in einer Linkskurve der asphaltierten Straße rechts der markierte Wanderweg auf die Kulmspitze ab. Hier halten wir uns sofort links und wandern auf einem breiteren Weg unterhalb der im Spätmittelalter erbauten Konradkirche (Abb. 5) vorbei. Steiler ansteigend geht es im Wald zur nächsten Abzweigung, bei der rechts ein immer steiler werdender, zum Teil sehr schmaler Steig Richtung Westen die Waldhänge aufwärtsführt. Nach der Querung eines Wiesenstreifens, auf dem man rechts Richtung Norden (Abb. 6) den Lichtenberg (885 m), auf dem ebenfalls eine Aussichtswarte steht, erspähen kann, wandern wir nochmals kurz durch Waldgelände und erreichen nach rund 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt im offenen Gelände knapp unterhalb der Jausenstation Kulmbauer – oftmals auch nur als Gasthofs Kulm (736 m, Abb. 7) bezeichnet – wiederum eine asphaltierte Straße, in die wir links einbiegen. Vorbei an einem Parkplatz, den man auch als Startpunkt der Besteigung der Kulmspitze nützen kann, geht es in einem Rechtsbogen hinauf zum Eingang der Jausenstation, wo die asphaltierte Straße endet.
Ein paar Meter gehen wir auf unserem breiten Weg, danach zweigt der Wanderweg auf die Kulmspitze links Richtung Süden ab. Etwas steiler ansteigend betreten wir wieder Waldgelände, in dem bald schon ein gemütlicher, fast flacher Streckenabschnitt beginnt. Die einzige Störquelle ist hier der Verkehrslärm, der von der links von uns führenden Westautobahn kommt, die man aber nur an einer offenen Stelle Richtung Osten (Abb. 8) sieht. Kurz steil aufwärts und auf der anderen Seite mit wenigen Schritten abwärts wird ein Waldmugel überschritten. Wieder in Richtung Westen queren wir einen Weg (ca. 800 m) und beginnen etwa 20–25 Minuten nach der Jausenstation unseren finalen, teilweise recht steilen Aufstieg auf die Kulmspitze. Speziell nach einer bald schon kommenden – leicht nach links versetzten Wegquerung muss man bei nassen Bodenverhältnissen etwas aufpassen, denn unser stets gut markierter, kurz nach Norden führender Weg kann hier recht rutschig sein. Nach einem Linksbogen – jetzt wieder Richtung Westen – queren wir zweimal kurz eine im Zuge der Turmerrichtung gebaute Forststraße, deren oberen Teil wir für den Beginn des Abstiegs verwenden werden. Teilweise sehr steil geht es für uns auf breitem Weg (Abb. 9) aufwärts. Links oberhalb von uns befindet sich ein mit der Kulmspitze über einen Waldkamm verbundener, unbenannter Vorgipfel (1.079 m). Jetzt ist es nicht mehr weit und vor uns erscheint die Aussichtswarte (Abb. 10), zu der wir auf dem Forstweg, den wir bereits zweimal gequert haben und der mit einer langgezogenen Serpentine heraufführt, die letzten steilen Schritte hinaufwandern. Für den gesamten Aufstieg haben wir etwa 1¾–2,0 Stunden benötigt.
Wir betreten das Untergeschoß des Holzturms (Abb. 11), in dem auf Schautafeln viel Wissenswertes (Abb. 12) über die Geschichte – Ende des 19. Jahrhunderts gab es hier bereits eine Aussichtswarte, die aber schnell baufällig wurde und wieder abgerissen werden musste –, über die Neuerrichtung und einige technische Daten zu erfahren gibt. Über 140 Stufen geht es dann hinauf zur überdachten Aussichtsplattform, die einen grandiosen 360°-Rundblick bietet. Highlight ist die Aussicht Richtung Süden (Abb. 13) zum tief unter uns liegenden Mondsee und zu den Salzkammergutbergen – allen voran zum Schafberg (1.782 m). Im Hintergrund ist bei guten Sichtverhältnissen sogar der Hochkönig (2.941 m) mit seinen Gletschern zu sehen. Im Westen (Abb. 14) reicht der Blick bis zum Gaisberg (1.287 m), im Osten (Abb. 15) zum markanten Traunstein (1.691 m) und im Norden (Abb. 16) weit ins Alpenvorland.
Für den Abstieg kann man natürlich den Aufstiegsweg verwenden, wir wandern jedoch auf einem gut begehbaren Steig vom Aussichtsturm weiter Richtung Westen (Abb. 17) – sehen nochmals den Gaisberg – und biegen nach etwas über 5 Minuten vom Gipfel bei der Serpentine der parallel verlaufenden Forststraße rechts in diese ein. Gemütlich geht es Richtung Osten (Abb. 18) durch eine breit geschlagene Waldschneise knapp 15 Minuten abwärts zur Querung unseres Aufstiegsweges, in den wir links einbiegen. Speziell bei nassen Bodenverhältnissen wandern wir vorsichtig teilweise steil abwärts weiter zu der Stelle, bei der wir unseren finalen Aufstieg begonnen haben. Mit einer kurzen Gegensteigung geht es zurück Richtung Norden zur Jausenstation Kulmbauer (Abb. 19), die wir vom Gipfel der Kulmspitze nach rund 40–45 Minuten erreichen.
Auf der asphaltierten Bergstraße marschieren wir dann mit einem Linksbogen hinunter zur Abzweigung des markierten Steigs. Wer sich den doch recht steilen Abstieg zur Konradkirche, der bei Nässe rutschig sein kann, ersparen will, kann um rund 15 Minuten länger auf der recht aussichtsreichen Bergstraße (Abb. 20) über ein erhöht gelegenes Siedlungsgebiet von Oberwang mit Serpentinen ins Tal absteigen. Unten in einem weiteren Ortsteil bei einer Kreuzung angekommen, halten wir uns zweimal rechts und wandern mit Blick einerseits rechts von uns Richtung Südwesten nochmals zur Kulmspitze (Abb. 21) bzw. geradeaus vor uns zur Pfarrkirche von Oberwang (Abb. 22) zurück zum Ausgangspunkt. Für den Abstieg benötigt man – je nach gewählter Variante – etwa 1¼–1½ Stunden.
Geogr. Länge/Breite: 13°25‘59‘‘/47°52‘04‘‘
Rechtswert (UTM): 382820 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5302778 m (Zone: 33 N)

