Stubeck:
Ein „Nockberg“ in den Hohen Tauern


Das Liesertal in Kärnten, durch das alljährlich hunderttausende PKW und LKW auf der Tauernautobahn (A 10) in Richtung Norden bzw. Süden die Alpen queren, trennt die mächtigen Hohen Tauern im Westen von den sanften Nockbergen im Osten. Es gibt jedoch am äußersten Ostrand der Hohen Tauern noch ein paar Grasgipfel (Abb. 1), die eher an die Nockberge erinnern. Auf einen von diesen, nämlich das Stubeck (2.370 m, Abb. 2), führt der nachfolgende Wandertipp.
Von der Kärntner Gemeinde Gmünd fährt man auf einer breiten Forststraße zur Frido-Kordon-Hütte (1.650 m, Abb. 3), dem Ausgangspunkt unserer Tour. Doch da gibt es gleich eine große Enttäuschung: Von den ehemaligen Pächtern der Alpenvereinshütte, von deren Terrasse man einen schönen Blick Richtung Osten (Abb. 4) zu den Nockbergen hat, ist zu erfahren, dass diese im Sommer 2025 mitten in der Saison von den Eigentümern für immer geschlossen wurde. Will man also auf unserer Wanderung einkehren, muss man einen kurzen Umweg zur Jausenstation Wölflbauerhütte (ca. 1.700 m) machen oder den Ausgangspunkt auf den westlich gelegenen Maltaberg verlegen, wo es auch noch eine Einkehrmöglichkeit gibt (Almgasthof Leonhardhütte (ca. 1.600 m); die dort benachbarte Kramerhütte ist ebenfalls geschlossen).
Wir starten unsere Wanderung beim Parkplatz der Frido-Kordon-Hütte und folgen dem Hinweisschild „Stubeck“, das uns einen etwa zweistündigen Aufstieg ankündigt. Wir queren Richtung Norden eine Forststraße – sie führt rechts in etwa 15 Gehminuten zur Jausenstation Wölflbauerhütte – und eine große Wiese, bei der uns die rege Bautätigkeit in unserem Ausgangsgebiet auffällt. Wir überschreiten auf einem jetzt schmäleren, steiler werdenden Wiesenstreifen (Abb. 5) eine weitere Forststraße. Dann wendet sich unser Wiesenpfad nach halblinks und nähert sich einem Waldgebiet, durch das wir nicht allzu steil weiter aufsteigen. Bald schon öffnet sich bei einer Lichtung der Blick Richtung Westen zu den Gletschern der Hochalmspitze (Abb. 6), die mit 3.360 m zwar der höchste Gipfel der Ostregion der Hohen Tauern ist, die Berggruppe ist aber nach dem weiter entfernten und für uns auf der ganzen Tour nicht sichtbaren Ankogel (3.252 m) benannt. Noch einmal geht es auf Wiesengelände steil aufwärts, dann erreichen wir nach rund 35–40 Minuten vom Ausgangspunkt nach der weiteren Querung einer Forststraße, die wir alternativ später zum Abstieg verwenden werden, den unscheinbaren Plateaugipfel des Ecken (1.848 m, Abb. 7).
Vorbei an einem Tümpel und nach dem Übersteigen eines Zauns öffnet sich nun nahe der Waldgrenze das Gelände und vor uns werden Richtung Norden (Abb. 8) die vorwiegend mäßig steilen Almwiesen sichtbar, die wir nun besteigen werden. Dabei müssen immer wieder Zäune überwunden werden. Links zweigt gleich zu Beginn ein Güterweg ab, den man auch zum Aufstieg verwenden könnte und den wir beim Abstieg benützen werden. Abwechselnd etwas steiler, dann wieder bequem ansteigend wandern wir stets links von einem Zaun auf einem teilweise leicht steinigen Pfad aufwärts. Speziell an heißen Sommertagen kann man beim Aufstieg ganz schön ins Schwitzen kommen! Zusätzlich können Flugameisen zur Plage werden. Unser gut begehbarer Wiesenpfad wendet sich etwas nach links und vor uns wird – kurz vor einem leichten Abwärtsstück – endlich die Gipfelregion des Stubecks (Abb. 9) sichtbar. Nach rund 1¾–2,0 Stunden vom Ausgangspunkt mündet von links der Aufstiegsweg vom Maltaberg, den wir später zum Abstieg verwenden werden, in unseren Pfad (ca. 2.210 m).
Weiter kontinuierlich und über das riesige Almgebiet (Abb. 10) recht aussichtsreich ansteigend, muss kurz vor dem Gipfelsieg eine letzte steinige Steilstufe (Abb. 11) überwunden werden. Dann steht man nach ca. 2¼–2½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man bereits etwas über 700 Hm bewältigt hat, vor dem Gipfelkreuz des Stubecks (Abb. 12). Grandios ist die Rundsicht, die uns hier erfreut: Alles wird überragt von der felsigen Reißeckgruppe und der Hochalmspitze im Südwesten (Abb. 13). Im Westen und Nordwesten sieht man die benachbarten Berge der Hohen Tauern (Abb. 14), im Norden (Abb. 15) hinter dem Aineck (2.210 m), dem Skiberg des Katschbergs, den Salzburger Lungau und die Niederen Tauern. Im Osten (Abb. 16) breiten sich die Nockberge aus. Im Süden (Abb. 17) reicht der Blick bis zur Goldeckgruppe bei Spittal an der Drau, zu den Julischen Alpen und sogar der höchste Berg Sloweniens, der Triglav (2.864 m), ist zu sehen.
Zum Abstieg geht es Richtung Süden über die Steilstelle in 15–20 Minuten abwärts zur Abzweigung zum Maltaberg, wobei die Wegweisertafel noch die geschlossene Kramerhütte nennt. Über nur selten steile Wiesenmatten wandern wir stets mit grandiosem Blick zur Reißeckgruppe und der Hochalmspitze Richtung Südwesten (Abb. 18) abwärts. Rechts öffnet sich der Blick zur unbewirtschafteten Gmein Alm (2.038 m), die sehr schön in einem sanften Wiesenkessel (Abb. 19) liegt. Wir stoßen nach rund 40–45 Minuten vom Gipfel etwas südlich der Alm auf den Fahrweg, den man alternativ zum Aufstieg hätte verwenden können. Geradeaus geht es abwärts, wenn man die Tour auf dem Maltaberg (Abb. 20) begonnen hat, wir biegen aber links in den Fahrweg ein, der nun als Panoramaweg leicht absteigend in etwa 30–35 Minuten zurück zum Aufstiegsweg nahe dem Plateaugipfel des Ecken führt. Großartig ist dabei die Aussicht rechts hinunter ins Maltatal (Abb. 21) und links hinauf zu den Wiesenhängen der von uns gewählten Aufstiegsroute (Abb. 22).
Vom Ecken kann man dann steil über den Aufstiegsweg (Abb. 23) zum Ausgangspunkt wandern, wir aber verwenden die Forststraße, in die wir gleich nach dem Gipfel links einbiegen. Gemütlich geht es abwärts zu den ersten Siedlungshäusern und weiter zu einer Abzweigung, bei der man links einen nicht allzu langen Abstecher bzw. Umweg zur Jausenstation Wölflbauerhütte machen könnte. Wir wählen rechts den direkten Weg zurück zur Frido-Kordon-Hütte und kommen dabei nochmals bei einem Tümpel (Abb. 24) vorbei. Dann gelangen wir zur Querung unseres markierten Aufstiegsweges, in den wir links einbiegen und über Wiesengelände zum Ausgangspunkt zurückkehren, den wir vom Gipfel des Stubecks nach etwa 1½–1¾ Stunden wieder erreichen.
Zum Abschluss noch ein Tipp: Unten im Liesertal wieder angekommen, sollte man unbedingt dem Ort Gmünd (Abb. 25) besichtigen.
Geogr. Länge/Breite: 13°32'30''/46°57'41''
Rechtswert (UTM): 389054 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5201894 m (Zone: 33 N)

