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Teuerlnock:
Auf der ruhigen Seite eines Skibergs
Teuerlnock Abbildung 1
Abb. 1

Ein breiter, fast flacher und nord-süd-gerichteter Kamm (Abb. 1) verbindet im Norden Kärntens das Aineck (2.210 m) mit dem Teuerlnock (2.145 m). Während beim höheren Gipfel sowohl von seiner Westseite vom Katschberg als auch von der Ostseite von St. Margarethen im Lungau einige Lifte und Abfahrtspisten die Herzen von Skifahrern höherschlagen lassen, herrscht auf dem niedrigeren Gipfel absolute Ruhe. Einzig das Muhen der Kühe ist im Sommer zu hören.

Der Ausgangspunkt unserer relativ kurzen Wanderung ist die im Nockberggebiet gelegene Neue Bonner-Hütte (1.713 m, Abb. 2) südöstlich unseres Gipfelziels. Zuerst fährt man über eine zwar schmale, aber asphaltierte Bergstraße vom am südlichen Ende des Katschbergtunnels (Tauernautobahn A 10) gelegenen Ort Rennweg am Katschberg (Abb. 3) hinauf in den Weiler Oberfrankenberg und von diesem über eine teilweise recht ruppige Forststraße zu unserem Ausgangspunkt. Bereits vom Gästeparkplatz direkt vor der Hütte hat man einen schönen Blick zu den Grashängen des Teuerlnocks (Abb. 4). Wer weder vor noch nach der Wanderung einkehren möchte, kann seinen PKW etwa 450 m vor der Hütte am Straßenrand abstellen und von dort die Tour starten.

Von der Neuen Bonner-Hütte geht es durch ein Törl und dann über eine Wiese leicht abwärts zu einem Ferienhaus. Vorbei an diesem und an einem großen Kruzifix (Abb. 5) mündet unser Weg in eine Forststraße, die von denjenigen benutzt wird, die bereits vor der Neuen Bonner-Hütte geparkt haben. Von hier sind nicht nur das Teuerlnock, sondern auch der Kamm und das Aineck (Abb. 6) gut zu sehen. Wir biegen rechts in die beschilderte Forststraße ein und wandern auf dieser in einem leichten Auf und Ab etwa 5 Minuten, bis links ein Steig abzweigt. Wenige Meter weiter abwärts kommen wir zur nächsten Abzweigung (1.689 m), bei der wir den niedrigsten Punkt unserer Tour erreicht haben. Rechts wandert man abwärts nach St. Margarethen im Lungau, wir halten uns links vom Zaun, der von hier bis zum Gipfel die Grenze zwischen Kärnten (links) und Salzburg (rechts) markiert. Davor bzw. nachdem wir an einer kleinen Waldkapelle (Abb. 7) vorbeigekommen sind, müssen zwei moorige Feuchtgebiete über Holzbretter (Abb. 8) überquert werden. Langsam im lichten Waldgebiet ansteigend mündet unser Steig in einen von links kommenden Forstweg, in den wir rechts einbiegen. Etwas steiler ansteigend öffnet sich bald schon der Blick rechts Richtung Norden (Abb. 9) zum Lungau mit den Niederen Tauern im Hintergrund und links Richtung Süden (Abb. 10) zu einigen Nockberggipfeln rund um den schönen Laußnitzsee (2.001 m) – ein ebenfalls lohnendes Wanderziel.

Von unserem gut markierten und beschilderten Weg zweigt links ein Wiesenpfad ab, der uns in ein am oberen Rand der Laußnitzer Almwiesen gelegenes, sehr schönes Almgebiet (Abb.11) führt, das mit niedrigen Bäumen bestückt ist. Immer wieder übersteigen wir Viehzäune, dann wird das Gelände auf Höhe einer kleinen Almhütte (Abb. 12) für wenige Minuten etwas steiler. Nach etwa 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt übersteigen wir im Bereich der Waldgrenze nochmals – zum letzten Mal – einen Viehzaun (ca. 1.900 m, Abb. 13) und wandern jetzt nicht mehr auf Kärntner, sondern auf Salzburger Landesgebiet – also rechts vom Zaun – unserem vor uns liegenden Gipfelziel (Abb. 14) entgegen.

Nach etwa 5 Minuten zweigt rechts – auf Höhe einer weiteren Almhütte (Abb. 15) – ein Weg ab, mit dem sich die Wanderung zu einer langen Rundtour erweitern ließe. Wir bleiben auf dem Steig rechts vom Zaun, der nun mit einem leichten Rechtsbogen (Abb. 16) – unsere Gehrichtung wechselt langsam von West auf Nord – Richtung Gipfel führt. Dann geht es über gut begehbare, aber steinige Steilstufen – zwei kürzeren und zuletzt einer längeren – hinauf in die Gipfelregion des Teuerlnocks, wo uns im Sommer jede Menge Rinder erwarten. Bevor wir zum höchsten Punkt aufsteigen, gehen wir links über eine offene Zaunstelle ein paar Meter zum Gipfelkreuz (Abb. 17). Von diesem hat man einen sehr schönen Ausblick Richtung Westen (Abb. 18) zu den Hohen Tauern und zum Katschbergpass sowie Richtung Süden (Abb. 19) in die Kärntner Bergwelt. Über eine der vielen Möglichkeiten besteigen wir dann noch den danebenstehenden Mugel mit der höchsten Stelle des Teuerlnocks (Abb. 20). Für den gesamten Aufstieg von der Neuen Bonner-Hütte muss man etwa 1¾–2,0 Stunden einplanen, in denen man mit den Abwärtsstücken zu Beginn der Wanderung schon über 450 Hm bewältigt hat.

Besonders beeindruckend ist der Blick vom Gipfel Richtung Norden (Abb. 21) über den sehr breiten Graskamm zum etwas höheren Aineck. Da auf diesem im Sommer meist in Vorbereitung auf die Skisaison gebaut wird, sparen wir uns den Weiterweg. Sehr schön ist auch der Blick Richtung Nordosten (Abb. 22) in den Lungau und Richtung Südosten (Abb. 23) zu unserem Ausgangspunkt.

Zu diesem kehren wir – die längere Steilstufe vorsichtig abwärts – zuerst Richtung Süden (Abb. 24) und dann Richtung Osten (Abb. 25) im offenen Gelände zurück. Nach knapp 35–40 Minuten übersteigen wir mit einem letzten ungestörten Blick in den Lungau (Abb. 26) den Viehzaun und wechseln damit von Salzburg zurück nach Kärnten. Immer wieder das Gelände rund um die Neue Bonner-Hütte im Blick geht es gemütlich auf dem Aufstiegsweg Richtung Osten wieder abwärts. Zum Schluss wartet nach der Abzweigung Richtung St. Margarethen im Lungau noch die nicht allzu anstrengende Gegensteigung, bis wir nach rund 1¼–1½ Stunden vom Gipfel des Teuerlnocks wieder zur Neuen Bonner-Hütte (Abb. 27) zurückkehren.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz der Neuen Bonner-Hütte auf dem Direktweg (Weg Nr. 111) mit Gegensteigung beim Auf- bzw. Abstieg knapp 500 Hm in ca. 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. über den Aufstiegsweg in rund 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte April–Mitte November
Anforderungen:
Kurze, technisch einfache, nur selten steile Tour auf meist gut markierten Forststraßen, Steigen und Wiesenpfaden. Da der Großteil der Wanderung über offenes Almgelände führt, kann es im Sommer sehr heiß werden.
Highlights:
Fast durchgängig bei der Wanderung und vom Gipfel des Teuerlnocks großartige Aussicht in die umgebende Bergwelt; das riesige Almgebiet am Gebirgsstock Aineck-Teuerlnock
Anfahrt:
Auf der Tauernautobahn A 10 (Verbindung von Salzburg im Norden nach Villach im Süden) die Ausfahrt Rennweg wählen und dann auf der Bundesstraße B 99 etwa 500 m Richtung Süden (Spittal an der Drau) fahren. Dort links abbiegen, die Autobahn unterqueren und die zwar schmale, aber asphaltierte Bergstraße hinauf in den Weiler Oberfrankenberg nehmen. Nach rund 4,0 km geht die asphaltierte Bergstraße in eine holprige Sandpiste über, auf der es weitere 3,0 km durch ein Tal aufwärts geht. Im sich bereits öffnenden Gelände zweigt rechts eine für den Autoverkehr gesperrte Forststraße zur Laußnitzer Hütte ab. Von dort sind es noch rund 1,0 km bis zur Neuen Bonner-Hütte, bei der es einen Gäste-Parkplatz gibt. Die gesamte Distanz von der B 99 zum Ausgangspunkt beträgt ca. 8,0 km. Rund 400 m vor der Neuen Bonner-Hütte kann man am Straßenrand das Auto abstellen.
Einkehr:
Neue Bonner-Hütte, GH in Rennweg (Empfehlung: Gasthof Post)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°40'47''/47°02'14''
Rechtswert (UTM): 399686 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5210146 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3230
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