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Hochplettspitze:
Durch einen Edelkastanienwald zum Jubiläumsbaum
Hochplettspitze Abbildung 1
Abb. 1

Der Attersee im oberösterreichischen Salzkammergut ist – was viele nicht wissen – der größte See, der sich ausschließlich auf österreichischem Staatsgebiet befindet. Das in Nord-Süd-Richtung rund 19 km lange und in Ost-West-Richtung etwas über 3 km breite Gewässer reicht vom flachen Alpenvorland im Norden bis zu den Kalkalpen im Süden. Im Gegensatz zu den überwiegend felsigen, bis über 1.800 m in die Höhe ragenden Gipfeln des Höllengebirges am südöstlichen Ufer des Attersees ist der bis zu den höchsten Stellen bewaldete Gebirgszug am südwestlichen Ufer, oberhalb der Gemeinde Unterach am Attersee, ein eher gemütliches, technisch einfaches Wandergebiet. Der höchste Gipfel, die Hochplettspitze (1.134 m, Abb. 1), ist Ziel unseres nachfolgenden Wandertipps. Nur ein paar Kilometer südlich davon thront nördlich des Wolfgangsees mit dem markanten Schafberg (1.782 m, Abb. 2) ein das Landschaftsbild dieses Teils des Salzkammerguts prägender Aussichtsberg, den wir bei unserer Wanderung immer wieder sehen werden. Eine besondere Attraktion unserer Tour von Unterach am Attersee auf die Hochplettspitze ist einer der wenigen nördlich des Alpenhauptkamms gelegenen und wahrscheinlich bereits in der Römerzeit gepflanzten Edelkastanienwälder, die man sonst nur südlich – vorwiegend in Südtirol – findet.

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist in der Ortsmitte von Unterach am Attersee der in der warmen Jahreszeit – von 15. Mai bis 15. September – gebührenpflichtige Parkplatz P 3 (ca. 470 m). Die meisten anderen Parkplätze im Ort sind den Einwohnern vorbehalten oder Kurzparkplätze. Vom direkt neben dem örtlichen Strandbad am Seeufer (Abb. 3) gelegenen Parkplatz P 3 sieht man Richtung Nordwesten unser Gipfelziel (Abb. 4) und Richtung Süden die imposanten Felswände unterhalb der Ackerschneid (1.119 m, Abb. 5). Wir gehen ein paar Schritte zurück zur Hauptstraße, auf der wir zugefahren sind, und biegen rechts in diese ein. Gegenüber vom Gemeindeamt biegt man nach einigen Metern links auf einen Fußweg zur Pfarrkirche (Abb. 6) ab. Bei dieser biegen wir dann – wieder links – in die bergwärts führende Kirchengasse ein. Steil geht es in einem Rechtsbogen vorbei am Friedhof und am Kindergarten aufwärts, bevor rechts ein beschilderter Fußweg von der asphaltierten Ortsstraße abzweigt, auf dem wir entlang von Wohnhäusern zur Bundesstraße aufsteigen. Nach etwas über 10 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen wir diese. Ein paar Schritte Richtung Norden auf einer Art Nebenfahrbahn – von der man erstmals einen schönen Blick auf den Attersee (Abb. 7) genießt – zweigt links ein beschilderter Weg ab.

Auf einer zunächst schmalen, asphaltierten Straße, die bald in einen breiten Sandweg übergeht, betreten wir in einem Rechtsbogen den bereits angekündigten Edelkastanienwald (Abb. 8). Wir folgen nicht dem Naturlehrpfad, sondern Richtung Nordosten den Hinweistafeln zum Jubiläumsbaum. Bei einer Wegkreuzung gehen wir geradeaus weiter, der direkte Aufstiegsweg zur Hochplettspitze zweigt hier links ab. Nach kurzem Anstieg im Wald biegen wir links Richtung Norden auf einen beschilderten Steig ab, auf dem wir über eine zunehmend steilere Wiese zum Jubiläumsbaum (ca. 600 m, Abb. 9) aufsteigen, zu dem wir nach etwa 20–25 Minuten vom Ausgangspunkt gelangen. Dieser wurde im Jahre 1908 zum 60-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef gepflanzt. Die oft gerühmte Aussicht auf den Attersee von diesem mit Tisch und Bänken ausgestatteten Kraftplatz ist leider nur in der blätterlosen Zeit im Winter zu genießen.

Weiter Richtung Norden erreichen wir – erneut im Wald – den querenden Direktweg auf die Hochplettspitze, der nach dem österreichischen Komponisten Hugo Wolf benannt ist und in den wir rechts einbiegen. Wir nähern uns einem kleinen Bach, den wir jedoch nicht überqueren. Unser Steig wendet sich nach links, wird etwas breiter und führt durch schönes, lichtes Mischwaldgelände (Abb. 10) weiter kontinuierlich aufwärts. Links von uns wird Richtung Südwesten der Schafberg (Abb. 11) sichtbar. Nach der Querung einer Forststraße steigen wir weiter durch einen Wald auf und biegen dann rechts in eine Forststraße ein. Diese verlassen wir schon wenige Schritte nach der Querung des Schneiderbachs links. Auf den gelben Wegweisern ist jetzt nicht mehr unser Gipfelziel angegeben, sondern lediglich „Wanderweg“. In kleineren Serpentinen geht es nun auf einem gut begehbaren Steig erneut in lichterem Wald aufwärts. Wir halten uns halbrechts und betreten einen dichten Nadelwald, in dem unser Weg längere Zeit kaum an Höhe gewinnt. Den links abzweigenden Weg ignorieren wir: Dieser läuft zwar parallel zu unserem Steig, ist aber im Sommer meist stark verwachsen. Auf unserem Steig geht es jetzt wieder steiler aufwärts. Nach ungefähr 70–75 Minuten vom Ausgangspunkt gelangen wir zu einer größeren Forstwegkreuzung mit einem leicht nach links versetzten Rastplatz (ca. 830 m, Abb. 12).

Hier könnte man nun auf der halblinks führenden Forststraße namens „Bücklstubenstraße“ vorbei an der Allinaquelle, bei der der Schneiderbach entspringt, mit Hilfe von Serpentinen bequem – aber etwas länger – weiterwandern. Wir halten uns jedoch rechts und verlassen die zum Egelsee führende Forststraße nach ein paar Schritten auf der linken Seite. Zunächst kurz durch den Wald, geht es dann im offenen Gelände steiler werdend aufwärts. Dann erneut im Wald wird unser breiter Steig für einige Zeit deutlich steiler und auch steiniger, bleibt aber durchgehend gut begehbar. Ungefähr 20 Minuten später stoßen wir wieder auf die Forststraße („Bücklstubenstraße“), die wir alternativ hätten verwenden können, und biegen nun rechts in diese ein. Kurz gehen wir Richtung Nordosten, dann mit einer Serpentine weiter nach Westen. Nicht allzu steil geht es rund 10 Minuten gemütlich aufwärts, dann zweigt rechts ein Steig ab, auf dem wir einen kurzen Abstecher zur neu errichteten Aussichtsplattform „Hollerberg“ (1.010 m, Abb. 13) machen, die wir vom Ausgangspunkt nach ca. 1¾–2,0 Stunden erreichen. Auf einer Panoramatafel (Abb. 14) sind die zahlreichen Gipfel – unter anderem auch der Hohe Dachstein (2.995 m) – genannt, die man von hier sehen kann. Richtung Nordosten (Abb. 15) liegt uns der Attersee zu Füßen und Richtung Südwesten (Abb. 16) dominiert der Schafberg die Landschaft.

Wir gehen die wenigen Meter wieder abwärts zur Forststraße, in die wir rechts – Richtung Westen – einbiegen. Kurz noch leicht bergauf, wandern wir auf dieser links fast eben vorbei an zwei für uns nicht sichtbaren Waldgipfeln, dem Hochgupf (1.071 m) und dem Großen Hollerberg (1.090 m), bis wir nach etwas über 10 Minuten von der Aussichtsplattform rechts die Forststraße erneut verlassen. In einer Serpentine steigen wir hinauf zu einer weiteren Forststraße, die wir queren. Dabei ist links von uns der bewaldete Gipfelaufbau der Hochplettspitze (Abb. 17) sichtbar. Weiter Richtung Westen wandern wir zuerst auf einem breiten Weg nur leicht ansteigend dem Gipfel entgegen. Unser Weg wird zunehmend steiler und verengt sich zu einem Steig, der die letzten Hm im steiler werdenden Wald (Abb. 18) mit kleinen Serpentinen meistert. Dann stehen wir nach etwa 2¼–2½ Stunden vom Ausgangspunkt von Bäumen umgeben vor dem kleinen Gipfelkreuz (Abb. 19), das neben einem Rastplatz errichtet wurde. Um einen Alpenblick zu genießen, sollte man weiter Richtung Westen knapp 50 Meter zum „Dachsteinblick“ (Abb. 20) absteigen. Zurück beim Gipfelkreuz hat man fast 700 Hm gemeistert.

Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg, auf dem wir nach knapp 10 Minuten auf der rechten Seite einen schönen Blick zum Schafberg (Abb. 21) genießen und der knapp unterhalb der Aussichtsplattform „Hollerberg“ (Abb. 22) vorbeiführt. In weiterer Folge sollte man erneut den Direktweg und nicht die Forststraße („Bücklstubenstraße“) wählen, denn im offenen Gelände hat man den schönsten Atterseeblick (Abb. 23) der gesamten Wanderung. Entweder vorbei am Jubiläumsbaum oder auf dem Direktweg verbleibend, kommen wir nach Durchquerung des Edelkastanienwaldes von Nordosten zurück nach Unterach am Attersee (Abb. 24) und erreichen unseren Ausgangspunkt nahe dem GH Tauer (Abb. 25) und dem Restaurant Genussufer nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden vom Gipfel der Hochplettspitze.

HM/Zeit:
Von Unterach am Attersee auf dem Direktweg (Hugo Wolf-Weg) mit geringfügigem Umweg zum Jubiläumsbaum und den Abstechern zur Aussichtsplattform „Hollerberg“ und zum „Dachsteinblick“ mit minimalen Gegensteigungen knapp 700 Hm in ca. 2¼–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Aufstiegsweg in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte März–November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Mittellange, familienfreundliche, selten steile und technisch einfache Tour auf asphaltierten Straßen, Forststraßen und -wegen sowie gut begehbaren Waldsteigen. Der Direktweg ist nicht markiert, aber gut mit gelben Wegweisern beschildert.
Highlights:
Ausblick von der Aussichtsplattform „Hollerberg“ und vom „Dachsteinblick“ sowie an einigen Stellen unterwegs; der Edelkastanienwald, der Jubiläumsbaum, der Attersee
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 152 (Verbindung von Seewalchen/Schörfling (Autobahn A 1) im Norden am östlichen und südlichen Atterseeufer bis Unterach (B 151, B 154) im Süden) bis ca. Km 24,7 fahren (etwa 250 m entfernt von der Einmündung der B 152 in die B 151 (Verbindung von Seewalchen/Schörfling (Autobahn A 1) im Norden am westlichen Atterseeufer bis Mondsee (Autobahn A 1) im Westen)) und dort Richtung Norden zum Ortszentrum von Unterach abbiegen. Nach etwa 500 m gleich nach dem gelben Gebäude des GH Tauer rechts von der Hauptstraße zum im Sommer (15.05.–15.09.) kostenpflichtigen Parkplatz P 3 abbiegen. Von dort rechts vorbei am Strandbad steht ein weiterer und größerer kostenpflichtiger Parkplatz (sog. Schotterparkplatz) zur Verfügung. Die meisten anderen Parkmöglichkeiten im Ort sind für die Einwohner (z.B. Kirchen- und Friedhofsbesucher) reserviert bzw. sind 90 Minuten Kurzparkplätze!
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH Tauer auf der Hauptstraße und Restaurant Genussufer beim Strandbad in Unterach am Attersee nahe dem Ausgangspunkt
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°29'11''/47°48'13''
Rechtswert (UTM): 386659 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5295592 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3205
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: