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Unterberg von Süden:
Unterwegs auf weltmeisterlichen Pisten
Unterberg von Süden Abbildung 1
Abb. 1

Den 1.343 Meter hohen Unterberg (Abb. 1), einen Aussichtsberg der Extraklasse, kann man von verschiedenen Seiten, auf – vom Schwierigkeitsgrad her – sehr unterschiedlichen Wegen und Steigen erklimmen. Vom nördlich gelegenen Adamstal aus steil und steinig, zeigt sich der Unterberg von der Südseite eher zahm und grasbewachsen. Ein einfacher Weg führt über jene Skipisten, auf denen die mehrfache Skiweltmeisterin und Doppel-Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister das Skifahren gelernt hat.

Ausgangspunkt dieser Route ist der große Parkplatz (690 m) am Ende des Lamwegtales, der in der Wintersaison bei genügender Schneelage den Skifahrern und den Skitourengängern aus Wien und Umgebung vorbehalten ist. Nicht auf der Fahrstraße, auf der die Skibusse durch das Drahtal aufwärts fahren, sondern auf dem links liegenden, rot markierten Weg ins Lammwegtal beginnt man mit dem anfangs fast ebenen Aufstieg. Nach etwa 5 Minuten – unweit der Miralucke (Abb. 2), einer kleinen Höhle, – biegt der markierte Weg rechts ab und führt durch den Wald steil etwa 150 Hm aufwärts. Nach ungefähr 20 Minuten erreicht man einen Fahrweg, der zuerst eben und dann leicht ansteigend zu einer markanten Lichtung führt. Dort verlässt man den rot markierten Weg und geht etwa 50 Meter hinüber zur Talstation des Karnerboden-Lifts (920 m, ca. 35–45 Minuten vom Ausgangspunkt) und erklimmt nun – immer links haltend – die breite Schneise der Skipiste (Abb. 3). Desto höher man auf dieser steigt, desto eindrucksvoller wird Richtung Süden der Blick zum nahen Schneeberg (Abb. 4). Nach etwa 180 Hm und einer guten halben Stunde aufwärts folgt man der Rechtskurve und erreicht nach etwa weiteren 15 Minuten und 80 Hm das Plateau mit dem Unterberg Haus (1.180 m, Abb. 5) und einer kleinen Kapelle (Abb. 6).

Wer jetzt schon müde ist, kehrt in die gastliche Hütte ein und geht am besten wieder denselben Weg abwärts. Wer aber zum Gipfel (1.343 m) will – und das lohnt sich! –, muss jetzt die sehr steile Skipiste (Abb. 7) links vom Unterberg Haus etwa 160 Hm (ca. 15–30 Minuten) erklimmen. Oben belohnt den fleißigen Wanderer nicht nur eine Rastbank (Abb. 8) unweit des Gipfelkreuzes (Abb. 9), sondern vor allem ein großartiger Blick in alle Richtungen: im Norden und Osten die letzten Alpenausläufer und das Alpenvorland bzw. das Wiener Becken, im Süden Schneeberg (Abb. 10), Rax und Schneealpe, im Westen Hochschwab, die Gesäuse-Berge bis hin zum Großen Priel und vor allem thront im Westen auch der mächtige Ötscher (Abb. 11).

Nach einer wohlverdienten Rast, denn man hat nun ca. 650 teilweise sehr steile Höhenmeter in 2,0–2½ Stunden vom Ausgangspunkt erklommen, setzt sich der Weg rechts vom Gipfel in Richtung Osten entlang der Bergkante (Abb. 12) mit Blick links Richtung Norden ins Adamstal (Abb. 13) und vorbei an der Bergstation des Skiliftes fort. Nach etwa 70 Hm Abstieg nun rechts die steile Skipiste (Abb. 14) hinunter und danach ca. 5 Minuten links auf die äußerste Skipiste zu einer kleinen Hütte wechseln. Von dort dann immer wieder Wege querend und rechts vorbei am neu errichteten Skizentrum etwa 30 Minuten und 300 Hm abwärts wieder zur Talstation des Karnerboden-Lifts. Jetzt aber nicht links der roten Markierung folgen, sondern weiter geradeaus, wo das Gelände schluchtartig wird (Abb. 15) und der Weg nach einer starken Linkskurve steil abfällt. Danach geht es links fast nur noch eben zurück zum Parkplatz, den wir nach etwa 1½–2,0 Stunden vom Gipfel erreichen.

Für diejenigen, die es gerne gemütlich haben, empfehlen wir, vom Parkplatz beim Ausgangspunkt über die rechts abgehende Fahrstraße (für den öffentlichen Verkehr gesperrt!) durch das Drahtal bequem zum Unterberg-Haus zu marschieren (Gehzeit: Aufstieg ca. 2,0 Stunden, Abstieg ca. 1½ Stunden, 500 Hm). Bereits von dort hat man in Richtung Süden und Westen einen herrlichen Ausblick!

Wesentlich anspruchsvoller und auch steiler ist der teilweise steinige Auf- bzw. Abstieg vom Norden auf diesen wundervollen Aussichtsberg in den niederösterreichischen Voralpen. Den Weg vom Adamstal, das vor allem Golfspielern ein Begriff ist, auf den Unterberg beschreiben wir in einem eigenen Wandertipp.

HM/Zeit:
Vom großen Parkplatz am Ende des Lamwegtales vorbei am Unterberg Haus zum Gipfel des Unterberges ca. 650 Hm in 2,0–2½ Stunden (Aufstieg) bzw. 1½–2,0 Stunden (Abstieg) Variante: Über den gesperrten Fahrweg vom Parkplatz am Ende des Lamwegtales zum Unterberg Haus ca. 500 Hm, Aufstieg ca. 2,0 Stunden, Abstieg ca. 1½ Stunden;
Zeitraum:
Mitte März–Anfang Dezember (je nach Schneelage)
Anforderungen:
leichte Tour für die ganze Familie. Der Anstieg vom Unterberg Haus auf den Gipfel und der kurze schluchtartige Teil beim Abstieg sind sehr steil, aber gut begehbar
Highlights:
Die Kapelle beim Unterberg-Haus, der großartige Ausblick in die Wiener Hausberge, die Myrafälle bei Muggendorf
Anfahrt:
Nach Pernitz im Pistingtal: von Osten ab der Südautobahn (A2)-Abfahrt Wöllersdorf auf der Bundesstraße B21 (ca. 20 Minuten) von Westen ab der Westautobahn (A1)-Abfahrt St. Pölten Süd auf der B20 bis Traisen, dann weiter auf der B18 bis Rainfeld (ca. 5km vor Hainfeld), rechts abbiegen auf die Landstraße bis zum Gasthaus Kalte Kuchl (beliebter Biker-Treff). Dort links abbiegen und auf der B21 bis Pernitz (von St. Pölten ca. 1 Stunde). In Pernitz in Richtung Muggendorf/Myrafälle (sehenswert!) abbiegen und bis zum Ende dieser Straße bis zum großen Parkplatz am Ende des Lamwegtales fahren.
Einkehr:
Unterberg Haus
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°51‘36‘‘/47°56‘15‘‘
Rechtswert (UTM): 564065 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5309705 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4206
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