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Hundsheimer Berg von Norden:
Bergerlebnis zwischen zwei Hauptstädten
Hundsheimer Berg von Norden Abbildung 1
Abb. 1

Wenn man per Schiff, Schnellbahn oder Auto (Bundesstraße B 9) von Wien ostwärts nach Hainburg fährt, nähert man sich aus der Ebene immer mehr einer nicht zu übersehenden Berggestalt, die aus der Ebene ragt, dem 480 Meter hohen Hundsheimer Berg (Abb. 1). Dieser bildet gemeinsam mit dem viel kleineren Braunsberg und dem Schlossberg die südlich der Donau gelegenen Teile der Hainburger-Pforte. Nördlich der Donau bildet der Thebener Kogel, einer der Hausberge der slowakischen Hauptstadt Bratislava, diesen engen Donaudurchgang an der Grenze zwischen Österreich und der Slowakei. Die nachstehende Rundtour, mit Start und Ziel in Hainburg, ist eine nette, familienfreundliche und nicht allzu lange Wanderung, die aber auf Grund oft fehlender Markierungen einen guten Orientierungssinn verlangt.

Ausgangspunkt dieser Tour ist entweder die Schiffsstation (Anreise per Schiff), der kleine Stadtbahnhof beim Gasthof „Goldener Anker" oder der Parkplatz beim Ungartor, am östlichen Rand des Stadtkerns von Hainburg (160 m). Wo man auch startet, man muss zuerst auf die äußere Seite des großen Wiener Tors, westlich des Stadtzentrums, gelangen. Von dort geht es in südlicher Richtung die Hummelstraße aufwärts, dann rechts in die Haydnstraße, über die Stiegen auf den Dr. Langweg und dann noch kurz rechts auf der Carnuntumstraße bis zum Haus Nr. 45. Hier führt ein schmaler, steiler Wiesenweg zwischen Zäunen in den Wald. Der früher blau markierte Weg geht weiter steil, zuerst direttissima und dann etwas weniger steil in großen Serpentinen aufwärts, bis man nach ca. 30 Minuten und 200 Hm (Höhenmeter) vom Einstiegspunkt in der Carnuntumstraße zu einem prachtvollen Aussichtspunkt hoch über Hainburg (Abb. 2) gelangt. Vorsicht bei den Felsen, ein falscher Schritt hätte fatale Folgen! Der Ausblick, der von Wien bis zur slowakischen Hauptstadt Bratislava, der Hainburger-Pforte und dem Marchfeld im Norden reicht, ist auf jeden Fall großartig!

Weiter geht es nun ca. 15–20 Minuten in südlicher Richtung abwechselnd über Wiesen und durch Waldstücke bis zu einer Weggabelung, wo ein Hinweisschild zum Gipfel des Hundsheimer Bergs leitet. Nach wenigen Minuten aufwärts gelangt man schon bald auf offenes Gelände. Vorbei an einer weiteren Wegkreuzung erreicht man nach ca. 75–90 Minuten und rund 320 Hm vom Ausgangspunkt in Hainburg die kleine, unbewirtschaftete Hundsheimer Hütte und ein Gipfelkreuz (Abb. 3) an der höchsten Stelle (480 m) des Hundsheimer Bergs. Hat man noch ca. 30 Minuten vorher einen tollen Blick Richtung Norden genießen können, öffnet sich nun ein grandioser Ausblick Richtung Westen, der vom Neusiedlersee (Abb. 4) im Süden, großen Teilen des östlichen Abschnitts der Wiener Hausberge, des Wiener Beckens, des Wienerwaldes, von Wien selber bis weit ins Weinviertel im Norden reicht. In der Mitte fließt die Donau (Abb. 5) – umgeben von weitläufigem Auengebiet – durch die Landschaft.

Nach einer Rast geht es nun auf dem heiden- und steppenähnlichen Bergrücken (Abb. 6) weiter in südlicher Richtung leicht abwärts. Zwei nach links führende Abzweigungen, die unsere Wanderung etwas abkürzen würden, ignorieren wir und bleiben auf dem nun etwas steiler und steiniger werdenden Weg. Wieder öffnet sich unser Blick Richtung Osten und man sieht die Altstadt mit der Burg (Hrad) von Bratislava (Abb. 7). An diesem Platz kann man sich auch überzeugen, wie nahe die beiden nächstgelegenen Hauptstädte Europas, Wien im Westen und Bratislava im Osten, wirklich liegen. Nach einem kurzen, steilen Wegteil durch dichte Sträucher kommt man an einen markanten Platz mit dem Namen „Hexenberg" (Abb. 8), der direkt über dem kleinen Ort Hundsheim liegt. Steil über Felsen folgt ein kurzes, fast „alpines" Wegstück. Noch etwa 10–15 Minuten weiter steil abwärts und man gelangt ca. 30–45 Minuten vom Gipfel des Hundsheimer Bergs etwas nördlich und oberhalb von Hundsheim – umringt von einigen malerischen Baumgruppen – zum sogenannten „Roten Kreuz". Nun geht es wieder in Richtung Norden, zuerst über ein Wiese, dann im Wald vorbei an einem kleinen Tiergehege und einer Abzweigung, wieder etwa 100 Hm hinauf auf einen Sattel, wo das „Weiße Kreuz" steht. Geradeaus weiter führt der nun breite Forstweg abwärts in einen Graben. Nach etwa 10 Minuten kommt man zu einer Kreuzung, bei der wir die Forststraße verlassen und halblinks (gelbe Markierung) auf einen zuerst ebenen und dann etwas steileren Waldweg abbiegen.

Schon bald erreicht man am Ende des Waldes die südlichen Ausläufer von Hainburg. Nicht zu übersehen ist hierbei die Südseite des Schlossbergs mit der alten Burgruine von Hainburg

(Abb. 9). Wer mit dem Schiff oder der Bahn nach Hainburg gekommen ist, geht nun auf der Hummelstraße westlich des Schlossberges bis zum Wiener Tor. Wer zum Ungartor möchte, der geht kurz geradeaus auf der Hummelstraße bis zur ersten Stopptafel, dort biegt man rechts in die König Ottokarstraße. An deren Ende geht es wieder rechts die Schlossbergstraße ein kurzes Stück hinunter, bis links in nördlicher Richtung der Röhrgraben abbiegt. Am nördlichen Ende des Röhrgrabens geht es vorbei an einem Fahrverbotsschild mit der Zusatztafel „Privatgrund" auf einem Waldweg östlich und unterhalb des Schlossbergs zu einem mächtigen Wehrturm. Auf einem asphaltierten Wegstück entlang der Stadtmauer und oberhalb des Friedhofs erreicht man ca. 1¼–1½ Stunden vom „Roten Kreuz“ wieder den Ausgangspunkt neben dem Parkplatz beim Ungartor.

Wer noch bei Kräften ist und kurz vor dem Ende der Tour nochmals einen schönen Blick auf Hainburg, die Donau mit ihren Auen, den Braunsberg (Abb. 10) und die weitere Umgebung werfen möchte, kann von der Westseite auf einem sehr steilen, der Sonne voll ausgesetzten Weg (rund 80 Hm) den Schlossberg mit der alten Burgruine von Hainburg erklimmen. Auf der Ostseite des Schlossbergs führt dann ein schattiger Steig mit vielen Stufen und Serpentinen hinunter zum Ausgangspunkt der Tour. Der zeitliche Mehraufwand für den Weg über den Schlossberg beträgt ca. 20–30 Minuten.

HM/Zeit:
Von Hainburg auf den Hundsheimer Berg (Aufstieg) und weiter über den Hexenberg, das Rote und Weiße Kreuz und über den Schlossberg (Abstieg) mit Gegensteigungen ca. 500 Hm in ca. 75–90 Minuten (Aufstieg) und ca. 2¼–2¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
ganzjährig
Anforderungen:
nicht allzu lange, einfache und familienfreundliche Wanderung auf Forststraßen und gut angelegten Wegen und Steigen. Vorsicht nur beim Abstieg vom Hexenberg. Im Bereich von Hainburg ist guter Orientierungssinn erforderlich.
Highlights:
schöne, weitreichende Blicke von verschiedenen Stellen des Hundsheimer Bergs; die Schlossruine von Hainburg
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 4 Ausfahrt Fischamend und weiter auf der Bundesstraße B 9 bis Hainburg. Nachdem man das östlich gelegene Ungartor passiert hat, gibt es auf der rechten Seite einen Parkplatz. Weiters fährt die Schnellbahnlinie S 9 von Wien nach Hainburg. Zusätzlich kann man per Schiff von Wien nach Hainburg fahren.
Einkehr:
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Gasthäuser in Hainburg
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 16°56‘49‘‘/48°08‘48‘‘
Rechtswert (UTM): 644820 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5334480 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/5327
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